Smartphones mit 120Hz-Displays sind inzwischen keine Seltenheit mehr, selbst viele Mittelklasse-Modelle setzen auf die höhere Bildwiederholrate. Aber bringt das wirklich einen spürbaren Vorteil im Alltag? Oder ist es nur ein weiterer Hype, der auf dem Papier gut aussieht? In diesem Kaufratgeber schauen wir uns an, was 120Hz eigentlich bedeutet, wann du davon profitierst und wann nicht.
Was bedeutet 120Hz überhaupt?
Die Zahl „120Hz“ beschreibt die Bildwiederholrate eines Displays, also wie oft das Bild pro Sekunde aktualisiert wird. Ein Standard-Display mit 60Hz zeigt 60 Bilder pro Sekunde, ein 120Hz-Display entsprechend doppelt so viele.
Klingt technisch, macht aber einen klaren Unterschied: Bewegungen wirken flüssiger, Animationen geschmeidiger und Inhalte reagieren schneller auf Eingaben. Besonders beim Scrollen durch Webseiten oder beim Zocken merkt man den Unterschied, wenn man genau darauf achtet.
120Hz: Die Vorteile und Nachteile im Überblick
Vorteile
👍 Spürbar flüssigeres Scrollen und Navigieren
👍 Geschmeidige Animationen
👍 Besseres Spielerlebnis bei Games, die hohe Bildraten unterstützen
👍 Schnellere Reaktion auf Eingaben – wirkt oft „snappier“
Nachteile
👎 Höherer Stromverbrauch, vor allem wenn das Smartphone keine adaptive Technik besitzt
👎 Nicht alle Inhalte nutzen 120Hz (z. B. viele Videos oder Apps)
👎 Für viele Alltagsnutzer kaum ein spürbarer Mehrwert
👎 Meist nur in teureren Geräten verfügbar
120Hz vs. 60Hz: Spürt man den Unterschied wirklich?
Die ehrliche Antwort: Es kommt drauf an. Wer noch nie ein 120Hz-Display genutzt hat, wird mit 60Hz wahrscheinlich völlig zufrieden sein. Aber: Sobald man einmal den Unterschied erlebt hat, fällt einem das klassische 60Hz-Display oft als „ruckeliger“ oder weniger geschmeidig auf.
Besonders auffällig wird der Unterschied beim Scrollen durch Apps wie Instagram, Twitter oder Nachrichten-Webseiten. Auch beim Öffnen und Schließen von Apps oder bei Bildschirmübergängen wirkt 120Hz einfach glatter. Im direkten Vergleich nebeneinander ist der Unterschied deutlich, allein schon, weil das Auge sich an das flüssigere Bild gewöhnt.
Aber: Dieser Effekt ist vor allem visuell und subjektiv. Die tägliche Nutzung eines Smartphones hängt von viel mehr ab als nur von der Bildwiederholrate. Wer keine sensiblen Augen hat oder nicht auf jedes Detail achtet, wird mit 60Hz kaum etwas vermissen, vor allem dann nicht, wenn man nie auf 120Hz umgestiegen ist.
Smart und effizient: So funktioniert adaptive 120Hz
Viele aktuelle Smartphones nutzen sogenannte adaptive Refresh Rates. Das bedeutet: Das Display passt die Bildwiederholrate automatisch an – je nachdem, was gerade passiert. Beim Scrollen oder Zocken gibt’s die vollen 120Hz, beim Lesen von Texten oder bei statischen Inhalten wird auf 60Hz oder sogar noch weniger reduziert. Das spart Akku, ohne dass du auf die flüssige Darstellung verzichten musst.
Diese Technik steckt zum Beispiel in Geräten wie dem iPhone 14 Pro und 15 Pro (unter dem Namen ProMotion), ebenso wie im Samsung Galaxy S23 Ultra und S24 Ultra. Auch das Google Pixel 8 Pro oder 9 Pro setzen auf adaptive 120Hz-Displays.
Wer also Wert auf flüssiges Handling und gleichzeitig gute Akkulaufzeit legt, sollte auf ein Smartphone mit dieser cleveren Technik achten.
Für wen lohnt sich ein 120Hz-Display?
Ob sich 120Hz für dich lohnt, hängt stark davon ab, wie du dein Gerät nutzt. Hier ein kurzer Überblick:
✔️ Für Gamer
Absolut sinnvoll. Viele Mobile Games unterstützen hohe Bildraten. 120Hz sorgt hier für flüssigeres Gameplay und schnellere Reaktionen.
✔️ Für Technik-Fans & Power-User
Wer gerne das Beste aus seinem Smartphone herausholt und auf jedes Detail achtet, wird 120Hz lieben. Die Bedienung fühlt sich einfach moderner und direkter an.
➖ Für Alltagsnutzer
Wenn du hauptsächlich chattest, surfst oder Videos schaust, bringt dir 120Hz nur selten spürbare Vorteile – 60Hz reicht meist völlig aus.
❌ Für Akku-Sparer
Wenn dir eine lange Akkulaufzeit wichtiger ist als flüssige Animationen, solltest du entweder auf adaptive 120Hz setzen oder ganz bei 60Hz bleiben.
Unser Fazit: Nice-to-have oder Must-have?
Ein 120Hz-Display ist definitiv ein Upgrade, aber kein Muss. Wer viel zockt, sein Smartphone intensiv nutzt oder einfach ein flüssigeres Nutzungserlebnis möchte, wird den Unterschied spüren und kaum wieder zurückwollen.
Diese Modelle unterstützen 120Hz-Displays:
Für alle anderen gilt: 60Hz reichen im Alltag völlig aus. Viele Inhalte laufen ohnehin nicht mit mehr als 60 Bildern pro Sekunde, und der Akku hält oft spürbar länger.
Kurz gesagt: 120Hz ist ein „Nice-to-have“, kein „Must-have“. Wenn’s drin ist, super. Wenn nicht, auch kein Drama.